Mantrailing

für Profis

Die Notwendigkeit eines Ausbildners

if a group doesn't need the instructor anymore, the instructor did a good job.

Diesen Satz postete ich schon manchmal in Facebook um darauf hinzuweisen, was die Aufgabe eines Ausbildners überhaupt ist.

Betrachtet man die Aufgabe eines Ausbildners aus geschäftlicher Sicht, so wäre es durchaus profitabel, einem Hundeführer nur soviel beizubringen, dass er zwar prinzipiell die Aufgabe erfüllt, aber trotzdem nicht sehr viel Wissen hat, um dadurch immer wieder den Trainer besuchen zu müssen.

Dieser Weg ist aber letztlich auf Dauer gesehen nicht zielführend, da der Hundeführer, insbesondere im professionellen Einsatzbereich, schnell an seine Grenzen stößt und im Einsatz versagt.

Deshalb betone ich immer wieder, dass ein Hundeführer nur so gut sein kann, wie sein Wissen über das Verhalten der Hunde ist. Dazu kommen noch andere Komponenten wie Erfahrung, Umsetzung von Theorie in Praxis und viel mehr.

Hier setze ich auch beim Mantrailing an.

 

Theorie: Je mehr Theorie der Hundeführer kennt, desto eher kann er sich in der Praxis orientieren. Jedoch ist das rein theoretische Wissen zu wenig, zumal wir nicht alles über das Riechen des Hundes wissen. Immer wieder tauchen neue Ergebnisse auf, die so manches bestätigen oder widerlegen.

Fazit: Rein theoretisches Wissen ist für diese Arbeit zu wenig.

Praxis: Je mehr Praxiserfahrung man hat, desto eher kann man das Verhalten des Hundes einschätzen und damit arbeiten. Aber auch hier sei gesagt, Praxis alleine ist zu wenig, weil wir Menschen immer wieder in Gefahr laufen, das Verhalten in menschlichen Gedanken zu fassen, was zwangsweise zu falschen Schlüssen führt.
Ebenso gibt es in der Praxis weitere Unterschiede zwischen Trainingspraxis oder Einsatzpraxis. Auch hier gilt, dass die Erfahungen aus der Praxis nicht annähernd an die Erfahrungen aus Einsätzen herankommen.

Fazit: Training alleine ist zu wenig.

Was braucht es also: Zum einen ist für den Hundeführer wichtig, sich soviel Theorie- und Praxiswissen anzueignen, um damit richtig trainieren zu können. Letztlich liegt es in der Hand des Hundeführers, richtig zu trainieren, ein Trainer ist bekanntlich nicht immer zur Hand. Um das zu erreichen ist es notwendig, dass ein Trainer dem Hundefüherer alles vermittelt, was er weiß. Dass dies nicht bei einem Training oder Seminar funktioniert ist natürlich klar, dennoch sollte der Hundeführer innerhalb weniger Einheiten die Basis der Ausbildung in diesem Bereich erlernen.

Fazit: Ein guter Trainer sollte es schaffen, dem Hundeführer innerhalb weniger Einheiten soviel Wissen wie möglich mitzugeben, damit der Hundeführer mit seinem Hund autonom trainieren kann. Auch ist es wichtig, dem Hundeführer die Weitsicht auf das theoretische Wissen und die dadurch entstehenden Gefahren der Missinterpretation zu erklären.

Jetzt komme ich wieder zum Eingangssatz:
Wenn ich im Zuge eines Trainings einer Gruppe feststelle, dass diese alleine ohne jegliches Zutun eines Trainers trainieren können, dann hat der Gruppentrainer erfolgreich sein Wissen vermittelt.
Es ist aber auch klar, dass sowohl Trainer als auch die Hundefüherer in einem stetigen Lernprozess ihr Wissen erweitern, weshalb die Arbeit des Trainers mit der Gruppe immer eine erfolgreiche Grundlage für das Weiterkommen ist.

Es sei übrigens erwähnt, dass diese Einstellung auch die Grundlage der Instructoren von INBTI sind.