Noch immer gibt es Mantrailer, die glauben, man müsse dem Hund einfach nachlaufen, er wisse ja eh, was er sucht. Leider übersehen sie dabei, dass auch Hunde aus Erfahrungen lernen.
Es ist also durchaus legitim, dem Hund künstliche Problemsituationen zu schaffen, die es gemeinsam zu meistern gilt.
Dabei kann es durchaus vorkommen, dass der Hund Hilfe braucht, um letztlich ans Ziel zu kommen und einen entsprechenden Erfolg zu haben.
Bei diesen Trainings ist es also wichtig, dass der Hund die Belohnung für das Meistern des Problems bekommt.
Hier wird aber immer wieder der gleiche Fehler gemacht, lange Tails sind ja angeblich das Non Plus Ultra für Trainings.
Falsch gedacht...
Der Trainingsaufbau ist letztlich relativ einfach: Man macht einen kurzen Motivationstrail, bei dem es eine bestimmte Aufgabe zu lösen gilt, zB der Trail geht durch eine Türe. Bei diesem Beispiel soll der Hund hochmotiviert an der Türe ankommen und gleich dahinter entsprechend belohnt werden.
Es machen also Trails über Stock und Stein keinen Sinn, wenn man genau diese eine Szene trainieren will.
Kurze Trails für bestimmte Probleme lernen dem Hund letztlich viele Problemlösungen und bilden einen entsprechenden Erfahrungsschatz.
Und genau auf diesen kann der Hund dann bei einem längeren Trail zurückgreifen.
Ebenso ist es wichtig, diese Übungen immer wieder mit einem weiteren Motivationstrail abzuschließen, um dem Hund immer wieder das Bild des schnellen und positiv motivierten Findens zu vermitteln.
Es ist also wichtig, viele verschiedene Aufgaben kurz und hochmotiviert zu trainieren, um letztlich einen guten Trailhund zu erhalten.
Wenn der Hund bestimmte Aufgaben gut meistert, kann man diese dann zusammensetzen und einen längeren Trail daraus machen. Dennoch sollte man versuchen, einen hochmotivierten Hund auf der ganzen Länge zu behalten.
Hier gefällt mir der Ansatz von Kevin John Kochers Extended Intensity. Bei dieser Übung werden mehrere kurze Trails aneinander gelegt, wobei der Hund zwischendurch immer wieder für das Meistern diverser Aufgaben belohnt wird. Der Hund wird also lernen, dass die Belohnung irgendwo gleich ums Eck ist.
Somit ist der Hund auch über längere Trails hoch motivert und wird auch entsprechend arbeiten.