Mantrailing

für Profis

Negativ Scent Identification - NSI (c) TKM

Auch ich musste im Laufe meiner Weiterbildung erkennen, dass man beim Training des NSI (Negativ (oder NO) Scent Identification schnell unbewußte Fehler einbauen kann, die den Hund letztlich nicht zum richtigen Verhalten führen.

 

Meine Hündin lernte schnell, dass es in schwierigen Situationen ein schneller NSI oft die Lösung ist, die Arbeit ist beendet und man wird gelobt.

Als ich das erkannte, war es letztlich schon zu spät, sie hatte mich um den Finger gewickelt.

 

Ich erkläre deshalb hier mal einige Tips, worauf man aufpassen sollte, dass genau soetwas nicht passiert.

 Was verlangen wir beim NSI vom Hund:

1) Durchsuche den Bereich rund um mich, aber nicht weiter

2) Wenn kein Geruch vorhanden ist, zeige es mir.

3) Wenn ein Geruch vorhanden ist, folge diesem.

 

Schon beim Punkt 1) verstehen viele nicht, was sie dem Hund eigentlich lernen wollen. Wenn ich einen NSI ausarbeite, soll der Hund ja nicht 100 Meter weiter suchen, bis er irgendwo etwas findet, sondern einfach nur meinen engeren Bereich. Dieser ist natürlich von Hund zu Hund verschieden anzuwenden, schnelle Hunde werden vermutlich einen größeren Bereich als wie langsamere Hunde brauchen.

Manche erfahrene Hunde erkennen offensichtlich schon beim Einriechen, ob der Geruch beim Prescenting schon festgestellt wurde oder nicht.

 

Wie schaffe ich das jetzt, dass der Hund nur um mich sucht und nicht weiter?
Es ist relativ einfach: lege einen Mittelpunkt fest und versuche, dass der Hund nicht weiter als zB. eine Leinenlänge wegsucht. Dann versuche den Hund in eine Kreisbewegung zu bringen und den Abstand immer mehr zu veringern.

Genau in diesem Bereich lernt der Hund passiv den Kreisbereich rund um den Hundeführer auszunutzen.

Sollte er weiter hinaussuchen, muss ich den Hund entsprechend darauf hinweisen, dass es dort nicht weiter geht. Wie? Ich bleib einfach stehen und lasse den Hund nicht weiter. Er wird mir früher oder später einen HalfMoon anzeigen, was ich durch positives Lob verstärke.

Der Hund wird also lernen, selbstsicher einen Halfmoon zu zeigen, wenn nichts da ist.

 

Die Punkte 2) und 3) sind letztlich selbsterklärend, aber auch hier stellt sich die Frage, wie kann ich das richtig trainieren, sodass die oben angeführten Probleme nicht auftauchen.

 

Es ist relativ einfach zu verstehen: Der Hund sollte nur in einem postivien Trail seine Belohung finden. Das fördert den Willen des Hundes, diesen auch zu finden, auch wenn keine Spur vorhanden ist.

 

Diese Übung ist relativ einfach gestellt.

Man nimmt mehrere Geruchsartikel von Personen, die nicht am Ort waren, oder Geruchsartikel ohne Geruch. Diese beiden Ansätze sollte man immer mischen, sodass für den Hund kein System erkennbar ist.

Man legt diese Geruchsartikel an verschiedenen Plätzen aus. Dazu bietet sich narürlich ein großer Parkplatz an, damit die Artikel auch schnell und einfach erreichbar sind.

Beim letzten Geruchsgegenstand wird ein Runner eingesetzt, dieser hinterläßt am Gegenstand einen Geruch und läuft eine kurze Strecke bis zu einem Versteck.

Der Hund wird zum ersten negativen Gegenstand geführt. Nach dem Startritual versucht man unter Punkt 1) beschriebenes durchzuführen. In der Folge macht man das auch bei Gegenstand  zwei bis drei oder vier oder wieviele auch immer.

Beim letzten Gegenstand bekommt der Hund einen Geruch und einen Trail präsentiert. Somit kommt er über dieses Scenario zum eigentlichen Erfolg.

 

Uns muss bewußt sein, dass der Hund sehr schnell erkennt, wenn wir NSI Übungen vorbereiten, alleine das Szenario ist sehr oft (auch unbewußt) anders gestaltet wie echte Trails.

Deshalb ist genau die letzte Übung sehr wichtig, der Hund muss lernen, dass er nur über einen Trail zum eigentlichen Erfolg kommt. Das läßt ihn letztlich auch bei schwierigen Trails versuchen, einen Trail zu finden und eben nicht sofort einen NSI anzuzeigen, da er eine Belohnung erhofft.