Im Echteinsatz passiert es oft, das der Hund eine falsche Richtung einschlägt. Es kann auch passieren, dass mehrere Hunde das gleiche tun.
Woran liegt das? Oft gibt es eine ganz simple Erklärung dafür: der Hund ging richtig, aber wir erwarteten etwas anderes.
Wie kann das sein? Nun ja, als Hundeführer ist man darauf fokusiert, eine gesuchte Person zu finden. Wir können uns aus diversen Informationen ein logisches Bild machen. Ebenso erwarten wir vom Hund, dass er die frischeste Spur folgt.
Und genau hier liegt der Fehler vieler Interpretationen.
Sind wir uns sicher, dass der Hund auch die Chance hatte, die frischere Spur zu finden? Das zum Beispiel passiert öfters, als man denkt. Beim der Festlegung des Startpunkts einer Suche ist man auf Hinweise von Zeugen angewiesen. Gerade in Bereichen der Wohnobjekte gesuchter Personen ist eine sehr starke Kontamination von Gerüchen der zu suchenden Person vorhanden. Der Hund wird also überall eine Spur finden. Wenn der Startpunkt jetzt nicht im Bereich der frischesten Spur liegt, kann es durchaus sein, dass der Hund einer älteren Spur, die er dort vorfindet, auch folgen wird.
Wir selber sind dann diejenigen, die aufgrund des Focus auf die Person übersehen, dass der Hund eventuell auf einer alten Spur arbeiten könnte. Viele Hundeführer sind sich aufgrund des Suchverhaltens sicher, dass der Hund auf der richtigen Spur ist.
Und ja, es stimmt auch, für den Hund ist die Spur richtig, aber diese entspricht eben nicht unseren Erwartungen.
Bei einem Einsatz nach einem vermissten Kind waren mehrere Mantrailer anwesend, die fast alle einem bestimmten Weg folgten. Der Schluss der Rettungskräfte lag nahe, dass die vermisste Person diesen Weg gegangen sein musste. Und ja, sie hatten Recht, die Person ist sogar öfters diesen Weg gegangen, aber just nicht an dem Tag, an dem sie verschwand. Dies ließ sich nachvollziehen, weil die Person wieder auftauchte und entsprechende Angaben machen konnte.
Der Punkt ist also, Mantrailer liefern Informationen, die bei der Suche verwendet werden können, ABER man sollte sich nicht dazu verleiten lassen, dass diese Informationen auch die sind, die man wirklich braucht. Auch das Argument, dass in diesem Fall Mantrailer nichts bringen, zählt so nicht, weil es letztlicht ja nicht an der Arbeit des Hundes gelegen hat.
Viele Mantrailer vergessen in diesen Fällen auf die Möglichkeit, mittels NSI bestimmte Richtungen oder Wege auszuschließen. Gerade diese Möglichkeit eröffnet neue Wege, eine Suchrichtung zu bestimmen.
Aber auch hier besteht natürlich die Gefahr, dass der Hund einer vorhandenen, aber älteren Spur folgt.
Nun ja, der Rest ist Einsatztaktik, aufgrund dieser Informationen einen richtigen Einsatzplan zu erstellen um somit erfolgreich zu sein.