Immer wieder hört man, dass Mantrailing-Teams trotz intensiven Trainings im Double Blind versagen.
Warum ist das so?
Dazu gibt es eine relativ einfache Erklärung, nun ja, oder doch nicht so einfach:
1) Der Hund hat zu wenig Grundlagenausbildung und kann sich in bestimmten Bereichen nicht durchsetzen
2) Der Hundeführer beeinflusst die Sucharbeit des Hundes zu stark, insbesondere wenn er den Trail kennt oder glaubt zu wissen, wo sich der Trail befindet
3) Das Verhalten des Hundefüherers ändert sich am Start, weil er unsicher wird
4) Das Verhalten des Hundeführers ändert sich, weil er am Start die Richtung des Trail nicht mehr kennt
5) Das Verhalten des Hundes ändert sich am Start, weil das Startritual sich ändert
6) ....
Eigentlich erkennt man schon sehr schnell, woran die Situation scheitert:
Entweder kann der Hund mit der Situation nicht umgehen, oder der Hundeführer. Gewisse Verhalten ändern sich schon beim Start, vielmehr schon vorher, was letztlich das Team scheitern läßt.
Wie kann ich das jetzt verhindern?
Eigentlich relativ einfach, auch wenn das mit viel Trainingseinheiten verbunden ist:
Zuerst sollte man das Selbstbewußtsein und die Grundlage des Hundes soweit stärken, dass der Hund auch trotz Einflussnahme des Hundeführers selbstständig arbeitet und sich nicht beeinflussen läßt. Alleine diese Motivation zu erzeugen ist im Vorfeld bei bekannten Trails schon darauf zu achten, dass der Hund selbsständig arbeitet. Er sollte gelernt haben, sich gegen den Hundefüherer durchsetzen zu können.
In weiterer Folge sollte der Hundeführer trainiert sein, den Hund lesen zu können und ihn auch richtig zu bestätigen. Die Erkenntnisse aus dem NoBlind oder SingleBlind Trainings sollte dem Hundeführer soweit bekannt sein, dass er den Hund auch lesen kann, wenn er nicht mehr weiß, wo es lang geht. Das volle Vertrauen in die Hundearbeit ist gefragt.
Gerade hier sind eigentlich die Trainer gefragt, die die Hundeführer begleiten, ihnen aufzuzeigen, was der Hund gerade macht oder welches Verhalten kommen wird oder kommen könnte. Hier gibt es leider immer wieder Lücken, wo Trainer zB erklären, warum ein Hund gerade ein Verhalten zeigt, jedoch vergessen, dass dies zweitrangig ist. ProAktiv ist das Zauberwort: Der Hundeführer soll anhand des Verhaltens des Hundes erkennen, dass in Folge etwas passieren wird oder könnte. Aber genau hier scheitern die meisten Trainer.
Jetzt werden sich viele sagen, ja, das war je eh von vornherein klar. Wenn man dann hinterfragt, wie man das gezielt in Schritten trainieren kann, wird es meistens sehr schnell eng mit guten Erklärungen oder Übungen.
Ich möchte daher drei Zwischenübungen vor dem DoubleBlind in den Vordergrund stellen.
1) der Intensity: Auch der Intensity kann im DB-Verfahren gelaufen werden, jedoch mit der Einschränkung, dass die Startrichtung des Runners durch den Anreiz am Start bekannt sein wird. Prinzipiell kann aber der restliche Intensity auch im DB Verfahren gelaufen werden.
2) Der Beast-Mode: gerade beim Beastmode kann der zweite Teil nach dem Intensity im DB Verfahren gelaufen werden. Hier erleichtert man dem Hundeführer die Arbeit, weil der Hund durch den vorangehenden Intensity den Geruch, die Startsituation und auch die Motivation durch die Belohnung bereits kennt und sich auch sehr schnell in den Suchmodus begeben wird.
3) der Delay-Start Intensity: Dieser kann so gestaltet werden, dass der Hund zwar den Runner weglaufen sieht, jeoch beim eigentlichen Start keine Richtung bekannt ist, wohin der Runner gelaufen ist. (zB der Geruchsartikel liegt nicht am gleichen Ort wie der Anreiz).
Diese Drei Übungen haben eines gemeinsam: Der Hund ist hochmotiviert zu finden, er schaltet sehr schnell falsches Verhalten des Hundeführers aus. Auch wird er in der weiteren Folge am Trail aufgrund der hohen Motivation die Einflussnahme des Hundeführers unterdrücken.
Nachdem diese Startübungen erfolgreich waren, kann man mit zB Extendet Intensities auch DB simulieren (siehe Punkt 1). Dabei kann man auch verschiedene Übungen einbauen, die den Hundeführer regelrecht dazu zwingen, dem Hund in seiner Arbeit zu vertrauen.
Wie immer gilt jedoch bei diesen Vorbereitungsübungen: In der Kürze liegt die Würze, es geht um schnelle Belohnung und nicht um älter, weiter, schwieriger.....